Der Verein
Schleswiger Pferdezüchter e. V. (VSP) wurde im Jahr 1991 mit
dem Ziel
der Pflege und Erhaltung des Schleswiger Kaltblutpferdes
gegründet.
Heute hat der Verein ca. 200 Mitglieder. Die Zahl der eingetragenen
Stuten liegt bei ca. 200, die der Hengste bei ca. 30. Trotz der
Bemühungen des Vereins steht das Schleswiger Kaltblut noch auf
der
Liste der bedrohten Haustierarten der Gesellschaft für
bedrohte
Haustierrassen (GEH).
Der Verein organisiert im Zusammenarbeit mit dem Pferdestammbuch
Schleswig-Holstein
/ Hamburg e. V. jedes Jahr die Körungen und
Leistungsprüfungen
der Hengste, die Vorstellung der Stuten und das Brennen der Fohlen.
Jedes Jahr findet eine Ausfahrt/Ausritt bei einem Mitglied des VSP
in Schleswig-Holstein oder Niedersachsen statt.
Bei
der Veranstaltung Pferdestark ist der Verein
regelmäßig mit einem
Info-Stand und Pferden beim Pflügen, Holzrücken und
den Vorführungen
der landwirtschaftlichen Geräte vertreten.
Die regelmäßig
organisierten Reisen zu Züchtern von in- und
ausländischen
Kaltblutpferderassen führten u. a. zu den Bretonen nach
Frankreich und
den Suffolk Punch in England.
15.05.2010
Das Schleswiger Kaltblut ist ein im Norden von Deutschland beheimatetes mittelschweres Kaltblutpferd, das Ende des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen Nutzpferderassen unter starkem Einfluss des Jütländers hervorgegangen ist. Bis in die 60 er Jahre des 20. Jahrhunderts diente es als Arbeitspferd. Heute steht das Schleswiger Kaltblut auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen der Gesellschaft zur Erhaltung alter Haustierrassen (GEH).
Das Schleswiger Kaltblut ist ein mittelschweres Kaltblutpferd von mittlerer Größe, das Stockmaß liegt zwischen 154 - 162 cm, die Hengste sind im Schnitt etwas größer (um 158 cm) als die Stuten (um 156 cm). Die nicht zu kurzen Gliedmaßen haben trockene, starke Gelenke, mit mäßigem Kötenbehang und große, runde Hufe von guter Qualität Der Rücken soll kurz und kräftig mit einer gut bemuskelten, leicht abfallenden Kruppe sein. Der Kopf ist kurz und trocken mit einer breiten Stirn und geradem Profil, der Hals ist gut aufgesetzt. Der Schleswiger ist ein leistungsfähiges, rundrippiges, futterdankbares Kaltblutpferd mittleren Rahmens mit raumgreifenden Schritt- und Trabbewegungen. Die Fuchsfarbe dominiert, vereinzelt kommen Rappen, Schimmel und Braune vor. Das Schleswiger Kaltblut zeichnet sich durch seine Lernwilligkeit und gute Umgänglichkeit, eine hohe Zugleistung und Wendigkeit, sowie durch seine Ausdauer und Genügsamkeit aus.
Im Jahre 1888 beschloss der
damalige Zuchtverband des Landes
Schleswig-Holsteins die Trennung der Zucht von Warm- und
Kaltblutpferden. Der Verband der Schleswiger Pferdezuchtvereine
entstand 1891 als Vereinigung verschiedener Kaltblutzuchtvereine
Schleswig-Holsteins. Das Brandzeichen wurden die Buchstaben "VSP" in
einem Oval, das den Tieren noch heute auf den Oberschenkel des rechten
Hinterbeines gebrannt wird.
Da auf der Grundlage der vorhandenen Tiere, Kreuzungen aus
verschiedenen Rassen, wie Oldenburger, Holsteiner und Suffolks, der
gewünschte Typ nicht zu züchten war, wurden Hengste
aus Jütland importiert, alles Söhne des 1862 nach
Dänemark importierten Hengstes Oppenheim, ein Shire oder
Suffolk. Seit 1930 sind nahezu alle Schleswiger auf den
Oppenheim-Nachkommen Munkedal zurückzuführen.
Die Blütezeit des Schleswiger Kaltblut war im Jahre 1949
erreicht, im Stammbuch waren ca. 25.000 Stuten und 450 Hengste
eingetragen. Aufgrund der sich ändernden Bedingungen in der
Landwirtschaft mit der Zunahme des Einsatzes von Maschinen wurde auch
das Schleswiger Kaltblut, wie alle anderen Kaltblutrassen in
Deutschland auch, immer weiter zurückgedrängt und
erreichte im Jahre 1976 einen zahlenmäßigen
Tiefstand mit nur noch 35 eingetragenen Stuten und 5 Hengsten. In
diesem Jahr wurde der Zuchtverband aufgelöst und die Rasse im
Pferdestammbuch Schleswig-Holstein / Hamburg betreut.
Das Schleswiger Kaltblut wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts hauptsächlich als Arbeitspferd für den Einsatz in der Land- und Holzwirtschaft gezüchtet. aber auch als Zugpferd für pferdebespannte Omnibusse, in der Industrie, beim Militär und als Brauereipferd eingesetzt. Heute werden sie als Wagen- und Freizeitreitpferde genutzt, aber auch wieder in der Landwirtschaft, als Holzrückepferde in der Forstwirtschaft und in Baumschulen eingesetzt.
Das Hauptverbreitungsgebiet ist das nördlichste Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, Schleswig-Holstein. Daneben existiert eine geregelte Zucht nur noch im Bundesland Niedersachsen. Vereinzelt wurden Tiere in andere Bundesländer Deutschlands verkauft.
Verein Schleswiger Pferdezüchter e. V. - www.schleswiger-kaltblut.de - info@schleswiger-kaltblut.de